Praxisfall: Makula Degeneration

Ayurveda Medizin komplementär mir Schulmedizin

Praxisbeispiel: Makuladegeneration, hier die feuchte Variante.

Definition: Abbau des intakten Makulagewebes.

Durch den Druck der Aderhaut (Choroidea), die unter der Netzhaut liegt, können sich dort möglicherweise Ödeme bilden. Dadurch kommt es zu einer Bruchstelle in der Membran. Durch diese geschädigte Membran wachsen funktionsunfähige Blutgefäße aus der unterliegenden Aderhaut in die Netzhaut ein. Diese führen zu einer zunehmenden Zerstörung des Sehnervs und zu einem Sehschärfeverlust.

 

Fallbeispiel aus meiner Praxis:

Eine 68-jährige Patientin begab sich in schulmedizinische Behandlung bei einer Augenärztin. Anlass waren plötzlich auftretende senkrechte und waagrechte Wellen in ihrem Sichtfeld. Daraufhin wurde eine feuchte Makula-Degeneration diagnostiziert.

 

Zeitnah suchte die Patientin meine Praxis auf, um zusätzliche Unterstützung aus der Ayurveda-Medizin zu erhalten. Wir vereinbarten eine Zusatzbehandlung, das heißt, die Behandlung betrifft nicht direkt das Auge, sondern das umliegende Gewebe. Dazu folgten eine Reinigung, Entlastung und anschließende Stärkung der betroffenen Körpergewebe, um zu einer allgemeinen Verbesserung beizutragen.

 

Ayurvedische Diagnostik:

Aus meiner Erfahrung und der dazugehörigen ayurvedischen Sichtweise/Diagnostik stellt sich das Krankheitsbild wie folgt dar:

 

Involviert waren dabei alle drei Bioenergien (Doshas)

 

Prana-Vata:

Es bewegt die gemachten Sinneseindrücke von außen nach innen. Es transportiert und übermittelt diese zum Sehzentrum/Großhirn.

 

Alochaka-Pitta:

Regelt die Sehschärfe (Visus) und die visuelle Wahrnehmung. Ist im gesamten Auge vorhanden. Es gibt Verschaltungen über Neurotransmitter, Enzyme und Neuropeptide auf der Netzhaut und dann zum Sehnerv.

 

Kledaka-Kapha:

Es ist im Magen-Darm-Trakt zu Hause und hält mit seinen feuchten, schleimigen und flüssigen Eigenschaften die Schleimhäute in Takt. Gleichzeitig versorgt dieses Subdosha den gesamten Körper mit Flüssigkeit und ist Bestandteil des Plasmas, umgibt die Zell- und Gewebezwischenräume sowie das gesamte Auge.

 

Aufgrund des fortschreitenden Krankheitsverlaufs haben sich im Laufe der Zeit die Funktionen der drei Bioenergien verändert und zu einem manifestierten Krankheitsbild geführt. Hauptsächlich haben diese veränderten dritten Subdoshas, eine teilweise geschwächte Verdauungskapazität (Agni) und eine übersteigerte Erregtheit von Manas (Geist) zu diesem Krankheitsverlauf beigetragen.

 

Therapie:

 

Schulmedizin

Die Patientin erhielt über ein Jahr verteilt insgesamt neun Spitzen mit dem Medikament Avastin von der Augenärztin.

Nach jeder Spritze kam es zu einer deutlichen Verbesserung, sodass die Feuchtigkeit weniger wurde und sich die Lücke im Sehnerv nach und nach schließen konnte. (Nach einem Jahr Behandlung.)

 

Ayurveda-Medizin

Der erste Schritt bestand hauptsächlich darin, Agni zu stärken und die Verdauung zu regulieren.

Zu Beginn wurden die Eigenschaften, die körperlich und geistig zu einer Erhöhung von Vata und Pitta geführt hatten, ausgeglichen. Dadurch konnte auch das übermäßige Kapha im Körper mit der Zeit reduziert werden.

Zur Verbesserung der Verdauung empfahl ich der Patientin leicht verdauliche, nährende und frisch zubereitete Mahlzeiten, die sie gut in ihren Tagesablauf einbauen konnte.

 

Dazu folgten weitere Anwendungen:

 

Ayurvedische Heilkräuter

Das erhöhte Pitta konnte gut durch folgende Heilpflanzen ausgeglichen werden:

 

Triphala in Tablettenform reinigt und entlastet den Magen-Darm-Trakt, die Leber und das Augengewebe.

 

Amalaki in Tablettenform zum Aufbau und zur Stärkung aller Gewebe mit kühlender Wirkung.

 

Ayurvedisches Kräuteröl für die Augen zur Reinigung und Stärkung des Sehapparats mit klärenden, kühlenden Eigenschaften.

 

Anwendung: Einmal täglich morgens für einige Minuten um die Augen einklopfen. Durch das lange Einmassieren hat die Patientin eine Entspannung der Augenpartie empfunden. Sie erwähnte, dass dies entscheidend zur Genesung des Auges beigetragen habe.

 

Vata vor allem durch die Regelmäßigkeit der Anwendungen und eine liebevollere Haltung sich selbst gegenüber.

 

Ernährungsempfehlungen

Es sollten bittere, gelbe und grüne Gemüsesorten bevorzugt werden, dazu Getreide mit süß-herber Geschmacksrichtung wie Kamut, Weizen, Gerste (Tsampa), Mungbohnen, Basmatireis, Mandeln, Rosinen, Datteln, Granatäpfel und dunkle Trauben.

Gewürzmischung: Koriander, Fenchel, Cumin, Kurkuma und Kardamom zu einer Gewürzmischung vermengen und regelmäßig zum Essen verwenden.

 

Wichtig war dabei die Zubereitung aller Speisen mit hochwertigem Ghee sowie die Einnahme eines warmen Frühstücks, einer warmen Hauptmahlzeit – wenn möglich am Mittag – und eines leichten warmen Abendessens.

 

Eine Fußmassage mit Triphala-Ghee fördert die geistige Entlastung und Ruhe, wirkt ausgleichend auf das Sehzentrum und das Großhirn und leitet überschüssige Hitze aus dem Körper aus.

 

 

Zur Reduzierung von geistiger Unruhe und Belastung wurden ruhige Waldspaziergänge, Atemübungen und eine liebevolle und mitfühlende Haltung sich selbst gegenüber empfohlen.

Weiterer Verlauf:

Nach einer weiteren Kontrolle bei der Augenärztin ein Jahr später war die Lücke auf der Netzhaut wieder da, aber nicht mehr so groß. Dennoch musste eine medikamentöse Behandlung mit Spritze erfolgen.

 

Die Patientin hat vor kurzem ihre fünfte Spritze erhalten, ist momentan wieder in Behandlung und auf dem Weg der Besserung.

 

Die Ernährungsempfehlungen und ayurvedischen Kräuter hat die Patientin beibehalten, da sich ihre Lebensqualität dadurch stark verbessert hat.

 

 

In regelmäßigen Abständen erfolgen weitere Behandlungen in meiner Praxis, um die körperlichen und geistigen Komponenten stabil zu halten.

Empfohlener Sehtest zur Erkennung einer Makuladegeneration

 

Möglicherweise spürt man den Beginn dieser Erkrankung oder gar den Krankheitsverlauf an sich nicht (das Heimtückische an dieser Erkrankung), sondern sieht oft nur Wellenlinien auf dem Auge, wie es bei der Patientin der Fall war. Daher kann es empfehlenswert sein, einen speziellen Test zu machen. (siehe unten)

 

Dieser Test heißt Amsler-Gitter-Test.

Die Patientin hat mir diesen Test zum Ausprobieren mitgegeben, den ich hier gerne weitergeben möchte.

Sollten Sie eine Veränderung in Ihrem Sichtfeld feststellen, wenden Sie sich bitte zur genauen Überprüfung an einen Augenarzt.

Gerne unterstütze ich Sie dann mit einer Ayurveda-Behandlung.

 

Für weitere Fragen kontaktieren Sie mich gerne telefonisch oder über das Kontaktformular.

Ich wünsche Ihnen erst einmal einen guten Start in den Sommer und bleiben Sie gesund und glücklich!

 

Mit herzlichen Grüßen,

 

Mirja Fritz